Von Dr. Falk Köhler Text und Fotos
Mit 4000 Teilnehmern hat der Wirtschaftsrat der CDU seinen Wirtschaftstag im Berliner Hotel Maritim gefeiert. Damit war der Wirtschaftstag auch in diesem Jahr wieder einer der größten und reichweitenstärksten Unternehmerkongresse in Europa.
„Wir müssen ein Land mit der modernsten Technologie sein“, forderte Friedrich Merz, Rechtsanwalt und Chairman BlackRock Asset Management Deutschland AG. „Wir brauchen eine Agenda 2030, eine Agenda für die Fleißigen.“ Und griff die Grünen an. Die Partei mache aus einer „Komfortzone“ in der Opposition viele Versprechen. Beim Klimaschutz. Der Klimawandel sei ein ernsthaftes Problem. Verbote, Grenzwerte, Regulierungen, Bevormundungen und immer höhere Energiepreise aber seien kein überzeugender Weg.
Die Energiepolitik muss besser mit den europäischen Partnern abgesprochen werden. Mit Frankreich soll die Bundesregierung außerdem stärker zusammenarbeiten. Ohne eine enge und gute Partnerschaft mit Frankreich werde das europäische Projekt nicht gelingen. „Wir müssen mehr tun.“
Die Kapitaleinkommen sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Deutschland müsste ein Volk von Hauseigentümern und Anteilseignern werden. Das ist unser Thema. Wohlstand für alle. Wir brauchen ein Aufstiegsversprechen, ein Bildungsversprechen, ein Erfolgsversprechen.
Astrid Hamker (52), lic. oec. HSG, ist Inhaberin der KOMPASS Beratung, berät Familienunternehmen und bringt sie auf Kurs. Aber sie ist auch Gesellschafterin und Beiratsmitglied der Piepenbrock Unternehmensgruppe, einem inhabergeführten Familienunternehmen, das als Gebäudedienstleister in der 4. Generation mit 800 Standorten und 70 Niederlassungen bundesweit eine marktführende Position hat.
Sie war 16 Jahre geschäftsführende Gesellschafterin bei Piepenbrock und hat umfassende persönliche Erfahrungen zur Bedeutung der Family Governance, der Nachfolgeregelung und bei Aufsichtsgremien in Familienunternehmen gesammelt. Diese waren für sie Antrieb und Ansporn zur Gründung der KOMPASS Beratung. Astrid Hamker ist Mitglied in mehreren Aufsichts- und Beiräten von Familienunternehmen.
„Wir brauchen wieder mehr Anreize, damit die Wirtschaft weiter investiert und die Leistungsträger mehr von ihrem Verdienten behalten. Jeder Mensch, der morgens aufsteht, um in seinem Berufsleben einen Beitrag zu leisten, muss wissen wofür er es tut und dass er etwas davon hat“, erklärte Astrid Hamker. „Zudem müssen wir den Umdeutungsversuchen des Gerechtigkeitsbegriffs aktiv begegnen – weil sie Neid in der Gesellschaft schüren und brandgefährlich sind! Es ist eben nicht gerecht, wenn der Staat sich immer mehr bei der arbeitenden Mitte der Bevölkerung bedient, um damit immer größere Alimentierungen zu schaffen. Eine solche Entwicklung hat reale Konsequenzen: Sie kann zu Resignation und zu Politikverdrossenheit führen – und sich so enorm negativ auf Wohlstand und Demokratie auswirken“, so Astrid Hamker weiter.
Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands, Siemens AG, sieht die Anforderungen an Unternehmen heute so: Schnell, beweglich, digital. Innovation ist die Lebensader der Wirtschaft. Diagnose recht nicht. Die Therapie, darauf kommt es an. Anpassungsfähigkeit an veränderte Bedingungen brauchen die Unternehmen.
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer definiert das Wichtigste für die Politik beim Wirtschaftstag des Wirtschaftsrats in Berlin: Rahmenbedingungen setzen, damit die Wirtschaft floriert. Klimaschutzpolitik muss in Wirtschaftspolitik integriert werden.
Der Junge Wirtschaftsrat war auch aktiv. 99 Erhards auf ihrem Weg zum Horizont ließen seine Mitglieder als Luftballons in den Himmel steigen. „Damit wollen wir den Mut von Ludwig Erhard würdigen“, sagte mir Marcus Ewald, Bundesvorsitzender Junger Wirtschaftsrat.
Das Präsidium des Wirtschaftsrats